Engadin-Tour
Nach einer kurzen Info auf www.meteoblue.com entschloss sich Peter Rechsteiner, die Tour am Wochenende vom 17./18. August zu wagen. Acht Teilnehmer waren angemeldet, nämlich Benjamin Aebersold, Arthur Billeter, Erich Meyer, Peter Rechsteiner, Stefan Schneider, Peter Sieber, Max Steiner und Marcel von Burg.
Die Anreise nach Scuol, wo die Autos abgestellt wurden, erfolgte individuell. Nichts wie los auf die Bikes, den Rucksack mit den nötigen Utensilien umgeschnallt und los gings Richtung S-charl. Nach rund 13 Kilometern und 600 Höhenmetern war das erste Etappenziel erreicht, das Hotel Mayor in S-charl. Hier konnten wir unsere Zimmer beziehen und erst einmal duschen und uns etwas frisch machen.
Vor dem Nachtessen zeigte Peter Rechsteiner auf dem Laptop, was uns in den nächsten zwei Tagen bevorstand. Das ausgezeichnete Nachtessen konnten wir in der heimeligen Engadinerstube in aufgeräumter Stimmung geniessen.
Samstag
Nach einem reichhaltigen Frühstück hatten wir noch Gelegenheit, unsere Bikes von Beni – dem Zweiradmechaniker-Lehrling von Bike Trend Rechsteiner – kontrollieren und einstellen zu lassen. Endlich ging es los. Der Weg führte einem schönen Bach entlang kontinuierlich in die Höhe bis zur Alp Astras (2135 m ü.M.). Danach folgten einige Single-Trails hinauf zum Pass da Costainas auf 2251 m ü.M. Von der Passhöhe gings zuerst gemächlich, dann in einigen steilen Kehren hinab zur Alp Compatsch, wo wir von einer freundlichen Wirtin und ihrer Tochter mit Cappuccino und einem Stück Engadiner Nusstorte bedient wurden. Danach gings talwärts bis nach Lü und weiter in einer rasanten Abfahrt nach Fuldera. Hier begann der Aufstieg durchs Val Vau zum Übergang auf Döss Radond auf 2234 m ü.M., wo wir unser Picknick einnahmen. Dann gings hinunter durchs Val Mora, einem wilden Bergbach entlang und über viele Schuttkegel, dann durch einen lichten Wald zum Lago di San Giacomo. Nach einer kurzen Rast am See (1950 m ü.M.) gings nochmals 350 Höhenmeter hinauf zum Passo di Albisella auf 2299 m ü.M. Eine spektakuläre Abfahrt führte uns nach Livigno, unserem Etappenziel. Da einige dunkle Wolken aufgezogen waren, beschlossen wir, direkt ins Hotel Bernina zu gehen und dort noch ein Bier zu trinken.
Zum Nachtessen gingen wir in eine nahegelegene Pizzeria, wo uns die Chefin persönlich bediente. Als ich einen mir bekannten Wein bestellen wollte, war sie beleidigt und fand, dass es nicht gehe, im Veltlin einen Barbera zu trinken. Sie empfahl mir den „Inferno“ aus dem Veltlin, der ausgezeichnet schmeckte. Die Stimmung im Team war ausgezeichnet und so sassen wir noch bis spät zusammen.
Sonntag
Nach dem Morgenessen musste Beni bei einem Bike noch die Bremsbeläge auswechseln, aber dann gings los Richtung Pass Chaschauna, mit 2694 m ü.M. dem höchsten Punkt des Weekends. Anfänglich gings einem schönen Bach entlang gemütlich aufwärts, aber schon bald begann ein steiler Aufstieg, den die meisten zu Fuss bewältigten. Fast am höchsten Punkt angelangt kamen wir zur Bergwirtschaft Rifugio Cassana. Hier konnte man sich für 10 Euro mit Spaghetti und einer Cola verpflegen. Sobald sich die Sonne hinter einer Wolke versteckte, wurde es kalt und wir verpflegten uns in der Berghütte. Bei Sonnenschein gings dann noch die letzten hundert Meter hinauf auf den Pass Chaschauna, wo wir den Wegweiser mit der Höhenangabe fotografierten. So steil wie es hinauf gegangen war, gings auch wieder hinunter, was die technisch nicht so versierten Fahrer zwang, immer wieder abzusteigen. Sobald der Talboden erreicht war, gings auf einem ruppigen Strässchen zur Alp Chaschauna. Von dort folgte eine angenehme und abwechslungsreiche Abfahrt durch das Chaschauna-Tal, die alle vorherigen Strapazen vergessen liess. Von S-chanf aus führt der Bike-Weg in stetem Auf und Ab nach Zernez, wobei viele Bäche zu überqueren waren. In Zernez ruhten wir uns kurz aus und assen etwas in einer Gartenwirtschaft. Max Steiner, der die Tour hier begonnen hatte, bedankte sich mit einer Runde Kaffee und verliess uns. Bis Lavin fuhren wir zu siebt weiter. Hier trennten wir uns auf. Die beiden Peter, die mit dem Auto nochmals nach S-charl fahren mussten, um das Werkstattmaterial im Hotel Mayor abzuholen, fuhren bis Scuol auf der Strasse. Die anderen fünf folgten der offiziellen Route über Guarda, Ardez und Ftan nach Scuol. Die Rechnung ging auf: kurz nach 19 Uhr trafen sich die beiden Gruppen, um sich zu verabschieden.
Ein strenges, aber wunderbares Bike-Weekend hatte sein Ende gefunden. Dank der guten Organisation durch Bike Trend Rechsteiner waren wir zwei Tage ohne Panne oder Unfall unterwegs gewesen. Herzlichen Dank.
Peter Sieber, Hinwil